Wieder einmal treibt Skepsis die Kurse - DAX hat die 18.000 fest im Blick – Der RoboMarkets Wochenrück- und Ausblick

01.03.2024

In atemberaubendem Tempo begibt sich der DAXin schwindelerregende Höhen – anders ist die Februar-Performance des Marktes – und ausgerechnet in der zweiten Monatshälfte, der statistisch schwächsten Börsenphase des Jahres – nicht mehr zu beschreiben. Und es ist wie so oft an der Börse: Die Experten sind sich nicht einig, ob nun zu viel Optimismus oder doch zu viel Skepsis die Kurse an den Börsen dieser Welt weiter nach oben treibt.

Beides ist der Fall, nur dass die Optimisten die Aktien schon haben, am Ball bleiben und sich über den von euphorisierten KI-Fans zusätzlich ausgelösten Kaufrausch freuen. Und die Pessimisten und Skeptiker geben bei jedem neuen Rekordhoch des DAX und anderen Indizeswie dem US-Technologieindex Nasdaq zähneknirschend klein bei, stellen ihre Short-Positionen glatt oder steigen ein und befeuern so die Rally weiter.

Beeindruckende Serie

Das kann im DAX 40 Index auch noch eine ganze Weile so weitergehen und die 18.000er Marke schneller auf der Anzeigetafel aufleuchten als es nahezu alle Marktteilnehmer für möglich gehalten haben. Für die Statistik: Zum Wochenschluss erreicht der Index das siebte, tägliche Rekordhoch in Folge, es ist die erfolgreichste Serie seit 2015 – allein im Februar eine atemberaubende DAX Index Performance von plus fünf Prozent. Es herrscht eine beunruhigende Sorglosigkeit im Markt, die scheinbar durch nichts erschüttert werden kann.

Steigende Insolvenzen

Auch nicht durch die weiterhin eher schlechten Nachrichten aus der Realwirtschaft. So rechnet der Kreditversicherer Allianz Trade für 2024 das dritte Jahr in Folge mit einem Anstieg der Insolvenzen in Europa, und hier vor allem in Deutschland. Betroffen vor allem Gastronomie, Handel und die Baubranche. Eine Stabilisierung erwarten die Experten erst für das Jahr 2025. Interessant der Fakt, dass der größte Anstieg der Insolvenzen allerdings für die USA erwartet wird – steht also doch bald eine Rezession in der größten Volkswirtschaft der Welt ins Haus?

Lukratives Geschäftsmodell Versicherung

Gute Nachrichten kommen von ein paar Einzelwerten aus dem DAX: Auch die Münchener Rück lässt nun ihre Aktionäre an ihrem Erfolg teilhaben und erhöht zum einen die Dividende kräftig und kauft zum anderen Aktien für weitere 1,5 Milliarden Euro zurück. Bleiben größere Katastrophen aus, scheint das Geschäftsmodell der Versicherer so einfach und lukrativ zugleich.

Die mit der Inflation steigenden Versicherungsprämien können zu höheren Zinsen am Kapitalmarkt investiert und so wiederum mit einer guten Rendite an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Wer sich als Anleger also Value und vielleicht auch ein gutes Gleichgewicht zu den gehypten Technologieaktien ins Portfolio legen will, der ist hier gut aufgehoben.

Buffett warnt und mahnt

Und was machen 93-jährige und damit die wohl erfahrensten Börsianer aus dieser Situation? Investment-Legende Warren Buffett sieht derzeit kaum noch spannende Unternehmen und hält sein immer weiter steigendes Pulver trocken. Der Altmeister warnt vor zu schnell wachsenden Unternehmen und diagnostizierte bei den Anlegern wieder einmal Angst und Gier als zwei unvermeidliche „superansteckende Krankheiten“. Der Aktienmarkt gleiche immer mehr einem Kasino, in dem Investoren mehr und mehr der Versuchung erliegen, ihre langfristige Anlagestrategie über den Haufen zu werfen, wenn irgendwelche „Dummheiten“ von irgendjemandem energisch vermarktet würden.

Was passiert in der kommenden Woche?

Fangen wir diesmal mit dem Finale in Form der monatlichen Arbeitsmarktdaten aus den USA an, die ausnahmsweise damit mal am zweiten Freitag des Monats veröffentlicht werden. Macht sie deshalb aber nicht weniger spannend. Satte 350.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft werden erwartet, da ist dann ja mal sehr viel positives Überraschungspotenzial nach unten, um die Zinsfantasien weiter zu befeuern.

Am Donnerstag dürften die Außenhandelszahlen aus China den Fokus auf sich ziehen, wo sich der Hang Seng im Fahrwasser der anderen weltweiten Indizes anschickt, einen Boden auszubilden. Und am Dienstag geben Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland, der Eurozone und den USA Aufschluss über die Stimmung in den Unternehmen.

DAX – aktuelle Unterstützungen und Widerstände:

DAX
Risikohinweis: Die Performance in der Vergangenheit ist kein Indikator für zukünftige Resultate

Unterstützungen: 17.550/17.500 + 17.350/17.300 + 17.200/17.150

Widerstände: 17.800/17.850 + 17.950/18.000 + 18.150/18.200

Risikohinweis!

Die Marktausblicke in diesem Bereich spiegeln die Ansichten des Autors wieder und sollten nicht als Handlungsempfehlung gesehen werden. RoboMarkets kann keine Verantwortung für Trading-Resultate übernehmen, die auf Grundlage von Ansichten basieren, welche in den Analysen auf dieser Seite gegeben wurden. Jeder Kunde handelt autark und stellt bitte sicher, dass er sich den Risiken beim Trading bewusst ist. RoboMarkets trägt keine Verantwortung für Handelsergebnisse, die auf Handelsmeinungen basieren, die in diesen analytischen Bewertungen beschrieben sind.